Die Studie rückt finanzielle Inklusion als Frage der sozialen und wirtschaftlichen Nachhaltigkeit in den Mittelpunkt und bietet Anknüpfungspunkte an das im Juni 2025 in Kraft tretende Barrierefreiheitsgesetz in Österreich gemäß dem European Accessibility Act.
Die Studie zeigt, dass der digitale Zahlungsverkehr eine Vielzahl an Barrieren aufweist, insbesondere für vulnerable Gruppen. Genannte Barrieren umfassen sowohl technische (z.B. Komplexität der Systeme, mangelnde Barrierefreiheit) als auch soziale (z.B. fehlende Unterstützung) und individuelle Aspekte (z.B. Reaktanz und negative Einstellungen, fehlende Vorerfahrungen).
Die wichtigsten Ergebnisse im Überblick: In Bezug auf die jeweiligen untersuchten vulnerablen Gruppen zeigt sich, dass vor allem Personen mit Beeinträchtigungen, ältere Menschen und Menschen aus niedrigen sozialen Schichten als vulnerable Gruppen im digitalen Zahlungsverkehr anzusehen sind:
- Besondere Risiken der Exklusion bestehen für Menschen mit Behinderungen. Je höher der Grad der funktionalen Einschränkung, desto schlechter die Bedienbarkeit aller abgefragten Zahlungsmodalitäten.
- Ältere Menschen, aber auch jüngere Menschen (Finanzkompetenzen), stehen vor Schwierigkeiten im Umgang mit Technologien des digitalen Zahlungsverkehrs. Besondere Risiken bestehen für ältere Menschen mit niedrigen digitalen Kompetenzen. Je älter eine Person ist, desto seltener nutzt sie Bankkarten, Bezahl-Apps und Online Bezahldienste. Junge Erwachsene nennen ebenfalls Ablehnung und Desinteresse als Nutzungsbarrieren.
- Menschen aus niedrigeren sozialen Schichten müssen häufig mit schlechterer Verfügbarkeit von Technologien umgehen. Je höher die soziale Schicht, desto besser die Verfügbarkeit von Internet und Smartphones sowie aller abgefragten Bezahldienste.
- Für Frauen und nicht-binäre Personen konnten kaum signifikante Unterschiede festgestellt werden. Auch für Menschen aus ländlicheren Regionen konnten kaum Zusammenhänge zwischen Wohnort und Barrieren im digitalen Zahlungsverkehr nachgewiesen werden.
Die Ergebnisse legen nahe, dass es Maßnahmen zur Förderung von technischer Barrierefreiheit, Verfügbarkeit, Unterstützung sowie digitaler Kompetenz und Vertrauen in Banken braucht.
Die komplette Studie steht in der oenpay Community-Plattform kostenlos zum Download zur Verfügung: https://community.oenpay.at/