Welchen Mehrwert hat Künstliche Intelligenz für eine moderne Stadt und deren Bewohner:innen? Wie stark muss und soll man diese rasant wachsende Technologie regulieren, um einerseits Fortschritt zu ermöglichen, gleichzeitig aber auch die Rechte der Bürger:innen zu wahren? Diese Fragen standen im Mittelpunkt der Digital Days 2024, die vom 22. bis 24. Oktober 2024 1.250 Besucher:innen anlockten.
Unter dem Motto „Think Human. Act Digital“ brachten die Digital Days 2024 auch spannende Einblicke in die neuesten digitalen Forschungsergebnisse und Projekte, bei denen das AIT Austrian Institute of Technology als langjähriger Partner der Digital.City Wien Initiative auch dieses Jahr eine zentrale Rolle spielte. Michael Mürling, Leiter Marketing and Communications am AIT Center for Digital Safety & Security diskutierte unter der Moderation von Sophie Zechmeister, TEDx Speaker und Expert bei UIV Urban Innovation Vienna gemeinsam mit Daniela Berndl-Schwerdtner, Abteilungsleitung Jobs PLUS Ausbildung waff, Gerald Bader, Head AI & Analytics Eviden, Prof. Siegfried Meryn, Gründer & CEO Future Health Lab sowie Univ. Prof. Laura Kovacs, TU Wien am Panel „Humanistische KI in Wien | KI und Ich: Die Perspektive der Bürger*innen“ und erläuterte dabei den „Human-in-the-Loop“-Ansatz, der darauf abzielt, den Menschen in der Entwicklung und Anwendung von KI-Tools stets in den Mittelpunkt zu stellen. Dieser Ansatz, unter anderem bei Projekten wie dem preisgekrönten Fake-Shop Detektor ein wesentlicher Baustein, fördert das Vertrauen in KI, indem Nutzer:innen sich der Funktionsweise dieser Werkzeuge besser bewusst sind und die Dinge so leichter kritisch hinterfragen können. Zusätzlich zur Paneldiskussion wurde der Fake-Shop Detektor bereits am Vortag im Forum der UIV Urban Innovation Vienna von AIT-Projektleiter Andrew Lindley und Projektpartner Wolfgang Eibner, Leiter der Software-Entwicklung bei der X-Net Gruppe, vorgestellt.
Auf einem weiteren Panel unter dem Titel „KI und Wirtschaft“ wurden Fragen die Privatwirtschaft betreffen erörtert. Wie kann die Privatwirtschaft zur Entwicklung einer digitalen und humanen Künstlichen Intelligenz beitragen? Welche Best Practices gibt es bereits, und welche Herausforderungen gilt es zu meistern? Dazu diskutierte Manfred Tscheligi, Head of Center for Technology Experience am AIT in einer hochkarätige Runde mit Markus Grausam, CEO A1 Telekom Austria, Marco Porak, Generaldirektor von IBM Österreich, Tatjana Šajatović, Managerin öffentlicher Bereich & KI Expertin bei Accenture DACH sowie Eva Czernohorsky, Abteilungsleiterin Technologie Services bei der Wirtschaftsagentur Wien. Die Moderation übernahm Lisa Höllbacher, Co-Founderin der Tech-Data-Startups unbuzz & nexyo. Fazit: KI ist gekommen, um zu bleiben – die Unternehmen sind gut beraten, KI als assistierende Systeme intelligent zu nützen. Dazu gehört aber auch der verantwortungsvolle Umgang mit KI, und auch das Thema KI Literacy ist von großer Bedeutung, waren sich die Expert:innen einig.
Am AIT-Ausstellungsstand führte Martin Boyer, Experte für KI-basierte Bild- und Videoanalyse im Center for Digital Safety & Security, diese Tools in der praktischen Anwendung vor. Darüber hinaus präsentierten Expert:innen des Centers for Technology Experience modernste Technologien, die das Publikum selbst ausprobieren konnte: So bot ein VR-Drohnenflug die Möglichkeit, Wien-Schwechat bis zur UNO City mittels VR-Headset virtuell zu erleben. Ebenso konnten Besucher:innen jeden Alters den „Tactile Multimedia Guide“ nutzen, der das Gemälde „Der Vogeldieb“ auf interaktive Weise erfahrbar machte – mittels Relief zum Spüren, mit akustischen Informationen und Erklärungen in Gebärdensprache. Diese praxisnahen Beispiele für Digitalisierung und KI zeigten eindrucksvoll, wie verantwortungsvoller Technologieeinsatz die Gesellschaft bereichern kann und wie wichtig Ausbildung und Awareness Building für den Einsatz vertrauenswürdiger KI sind.
Jubiläum und neue Mission
Ein besonderer Programmpunkt war die Übergabe des Mission Statements der Digital.City Wien an Vertreter:innen der Stadtpolitik. Dieses wurde aus Anlass des 10-jährigen Jubiläums der Digital.City Wien erneuert, was vor Ort auch gebührlich von allen Teilnehmenden gefeiert wurden. Weitere Informationen dazu, über die Vergabe des Hedy Lamarr Preises 2024 und weitere Inhalte finden Sie unter https://digitales.wien.gv.at/digital-days-2024-rueckblick/.