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Symbolfoto: Das AIT ist Österreichs größte außeruniversitäre Forschungseinrichtung

Das Supernetz

09.03.2011
Energieexperte Helfried Brunner im Ö1 Interview

Im Rahmen der Sendereihe "Dimensionen der Wissenschaft" sprach Franz Zeiler mit Helfried Brunner, stellvertretendem Geschäftsfeldleiter Electric Energy Systems im Energy Department über Konzepte für die Zukunft der europäischen Elektrizitätsversorgung.

Das europäische Stromnetz braucht dringend eine Modernisierung - darin sind sich fast alle Expertinnen einig. Eine der großen Herausforderungen besteht darin, die vielen kleinen erneuerbaren Energiequellen in das Netz einzubinden. Bis vor kurzem war das Stromnetz ja darauf ausgelegt, Zigmillionen von Menschen aus wenigen zentralen Kraftwerken zu versorgen. Aber das Ziel der EU, bis 2020 rund 35 Prozent des Stroms aus erneuerbaren Energiequellen bereitzustellen, lässt sich nur erreichen, wenn auch Windräder, Biomassekraftwerke oder Photovoltaikanlagen Strom ins Netz speisen.

Denn derzeit kommen zum Beispiel nur vier Prozent der europäischen Elektrizität von Windrädern. Bis 2020 ist es für die europäische Windkraftvereinigung denkbar, dass der Wind 20 Prozent des Stroms liefert. Und das ist nur ein Beispiel für die Möglichkeiten, die die erneuerbaren Energien Europa bieten würden. Aber dazu muss erst das Netz aufgerüstet und modernisiert werden. Um beim Beispiel Wind zu bleiben: Allein um die Windparks in der Nordsee an Europa anzuschließen, sind wahrscheinlich 30 Milliarden Euro notwendig.

Denn anders als ein kalorisches oder ein Wasserkraftwerk, lassen sich Wind und Sonne nicht nach Bedarf ein und ausschalten. Es braucht ein Netz, das die Schwankungen in der Produktion ausgleichen und den Strom dorthin transportieren kann, wo er gerade gebraucht wird - auch über weite Distanzen.

Den Ö1 Beitrag gibt es hier zum Nachlesen.