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Symbolfoto: Das AIT ist Österreichs größte außeruniversitäre Forschungseinrichtung

Kampf gegen die Auswirkungen des Klimawandels – zwei AIT-Expert:innen in ORF-Dokumentation

25.05.2023
Claudia Jonak und Philip Leopold beleuchten die Themen Stressresistenz bei Pflanzen und Hangrutschungen im Kontext des Klimas

Der Klimawandel hat längst spürbare Auswirkungen auf den Alltag zahlreicher Menschen in Österreich. Der neue Dokumentarfilm „Unser Wetter: Zwischen Dürre und Flut“ der ORF-Initiative „MUTTER ERDE: Klima und Ernährung“ ist nun sieben Tage online verfügbar. Die Dokumentation gewährt Einblicke in die Geschichten von Personen, deren Leben direkt von den Wetterveränderungen und den damit verbundenen Herausforderungen beeinflusst wird. Die zwei AIT-Expert:innen Claudia Jonak, Competence Unit Bioresources des AIT Center for Health and Bioresources, und Philip Leopold, Competence Unit Transportation Infrastructure Technologies am AIT Center for Low-Emission Transport, antworten auf Fragen von Wetterexperte Andreas Jäger zu hitze- und trockenheitsresilienten Pflanzen sowie Hangrutschungen im Zusammenhang mit dem Klimawandel.

UNTWIST - Vom Leindotter für die Klimaresistenz lernen

Claudia Jonak leitet das Projekt UNTWIST zur Unterstützung der europäischen Landwirtschaft bei den Herausforderungen des Klimawandel. Durch Experimente mit über 50 genetisch unterschiedlichen Leindottersorten unter simuliertem Stress werden wichtige Erkenntnisse für klimaresistente Anbausysteme gewonnen. Jonak und ihr Team entwickeln Bewältigungsstrategien und Erntevorhersagemodelle. Diese umfassen genetische Informationen, physiologische und phänotypische Unterschiede sowie agronomisch relevante Parameter.

Klimawandel führt zu häufigeren Hangrutschungen

Philip Leopold ist Technischer Geologe und Experte für Hangrutschungen und deren Auswirkungen auf die Infrastruktur. Gemeinsam mit einer interdisziplinären Forschungsgruppe hat Leopold herausgefunden, dass die globale Erwärmung das Risiko von Hangrutschungen erheblich erhöht. Eine Temperaturerhöhung um vier Grad könnte das Risiko um 45 Prozent steigern. Die Forschungsarbeit umfasst die Untersuchung verschiedener Faktoren wie Niederschlagsstärke, Bodenfeuchtigkeit und Landnutzung, um ein besseres Verständnis für die Entstehung von Hangrutschungen zu erhalten.

Unser Wetter: Zwischen Dürre und Flut

Im Weinviertel erntet Martina Fink 2022 sehr kleine Zuckerrüben und Kürbisse, der Regen zum richtigen Zeitpunkt der Wachstumsphase hat gefehlt. Im Waldviertel in der Nähe von Heidenreichstein ist der Wasserspiegel auf den Karpfenteichen von Friedrich Hofbauer einen halben Meter gesunken. Weniger Wasser bedeutet weniger Karpfen ergo weniger Ertrag.

Noch dramatischer, ist die Situation rund um Wiener Neustadt. Die Bewohner der umliegenden Seen wähnten sich im Paradies - jetzt leben sie an einer Schottergrube. Der Wasserspiegel ist 11 Meter gesunken und Schwimmen ist nicht mehr möglich. Die Baumschule Schreiber in Poysdorf versucht sich die heißen Sommer und extremen Wetterphasen zu Nutze zu machen und kultiviert exotische Früchte.

Über die verheerende und zerstörerische Wirkung von zu viel Wasser berichtet Armin Mayer aus Treffen in Kärnten. Der Großteil seiner landwirtschaftlichen Flächen war überflutet und die Ernte ruiniert. Was sind die Hintergründe für die Wetterkapriolen? Wie entsteht eine Mure? Warum hält der Regenwurm Sommerschlaf, und wie verhalten sich die Karpfen im Sommer?

Wetterexperte Andreas Jäger stellt kritische Fragen an Expert:innen, erfährt Hintergründe und Lösungen.

Link zur ORF-Dokumentation: https://tv.orf.at/program/orf3/unserwette100.html
Pflanzenstress: https://www.ait.ac.at/themen/improvement-of-plant-quality-vigor/plant-stress-tolerance-mechanisms