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Symbolfoto: Das AIT ist Österreichs größte außeruniversitäre Forschungseinrichtung

Arab Health 2011

11.01.2011
AIT eHealth-ExpertInnen auf internationalem Parkett

Österreichische Innovationen von Morgen in Dubai – das Safety & Security Department des AIT Austrian Institute of Technology nimmt im Zuge seiner eHealth-Internationalisierungs­offensive im Rahmen eines Österreich-Gruppenstandes, der durch die Außenwirtschaft der WKO und der Life Science Austria Vienna Region (LISA VR) organisiert wird, in Dubai teil. Dabei handelt es ich um einen sogenannten AUSTRIAN EXPERTS' CORNER: Österreichische Dienstleister, Universitäten und Forschungsstätten können im Rahmen eines durch AWO und LISA VR geförderten Österreich-Standes an der Messe teilnehmen. Das Safety & Security Department wird Technologien und Prototypen aus dem eHealth-Bereich auf internationalem Niveau vorstellen.

Strategische Relevanz der Golfregion für den Medizintechnik-Bereich
Dubai ist das Handelsdrehkreuz und Tor zum Wirtschaftsraum am arabischen Golf mit einer Reichweite bis nach Asien und Afrika. Das Thema Gesundheit hat in den letzten Jahren durch die enormen technischen Fortschritte, die demografische Entwicklung, die Zunahme an chronischen Krankheiten und durch die Forcierung von Präventivmaßnahmen durch die öffentliche Hand stark an Bedeutung gewonnen. Diese Entwicklung verlangt nach individuellen medizinischen und dienstleistungsorientierten Lösungskonzepten. Aus diesem Grund wurden in den Golfstaaten auch für den Life Sciences Bereich Freihandelszonen geschaffen, in denen neben den attraktiven wirtschaftlichen Bedingungen auch moderne Büroräumlichkeiten, eine hervorragende Infrastruktur und bestens ausgestattete Laborräumlichkeiten geboten werden. Der Dubai Biotechnology & Research Park, DuBiotech, ist eine solche Clustereinrichtung, die auf eine Kombination von Forschung, Bildung und Industrie im Life Sciences Bereich setzt.

Die Gesundheitssysteme der arabischen Länder sind derzeit noch unzureichend, daher werden am arabischen Golf erhebliche Summen in den Gesundheitsbereich investiert um möglichst bald westeuropäische Standards zu erreichen. Aus diesem Grund ist in den kommenden Jahren mit einem kräftigen Wachstum der Investitionen in die medizintechnische Infrastruktur zu rechnen: Der Gesundheitsmarkt in den Staaten des Golf-Kooperationsrates, GCC (Vereinigte Arabische Emirate (VAE), Bahrain, Qatar, Kuweit, Oman, Saudi-Arabien) wird in den nächsten 12 Jahren, bei höherer Nachfrage und höheren Kosten, voraussichtlich um etwa 12% jährlich zunehmen (Quelle: Germany Trade & Invest, die Wirtschaftsförderungsgesellschaft der Bundesrepublik Deutschland, 2010). Der Bedarf an medizintechnischen Qualitätsprodukten und Dienstleistungen wird ebenfalls steigen: Um einen Großteil der Bevölkerung medizinisch versorgen zu können, sollen bis 2015 200 neue Krankenhausprojekte fertig gestellt werden, dadurch werden die Geschäftsmöglichkeiten für medizinischen Ausstattung vervielfältigt (Quelle: Proleads, 28.12.09).  

Im eHealth-Bereich werden wesentliche Anstrengungen unternommen, um die in den Golfländern weit verbreiteten Diabetes-Erkrankungen und die darauf zurückzuführenden Herzkrankheiten (Todesursache Nummer eins mit 31% aller Todesfälle in den VAE) besser beobachten und damit auch effizienter behandeln zu können.  

In allen Disziplinen ist ein verstärkter Einsatz von IT-Technologien (z.B. im Bereich Simulation oder chipbasierter Diagnostik) zu erwarten. Besondere Chancen werden qualititiv hochwertigen medizintechnischen Produkten und Dienstleistungen speziell aus mitteleuropäischen Ländern wie Österreich, Deutschland und der Schweiz eingeräumt. Auch Klein- und Mittelbetrieben bieten sich gute Chancen. (Quelle: LISA VR, 2010)  

Closed loop healthcare – Technologien für das Gesundheitssystem von Morgen
Die AIT ExpertInnen entwickeln in enger Zusammenarbeit mit Medizinern Technologien und Anwendungen, um eine nachhaltige und ortsunabhängige Verbindung zwischen einer einzelnen Person – z.B. Herzschwäche- oder Diabetes-PatientInnen, einem Betreuer und/oder einem Arzt herzustellen. Dadurch entstehen "closed loop healthcare" Systeme, welche die Grundlage für ein Gesundheitssystem der nächsten Generation darstellen. Der Forschungs­schwerpunkt liegt auf einer einfachen und sicheren intuitiven und technologieneutralen Datenerfassung und -verarbeitung, sowie auf der Kommunikations­struktur selbst, die als Entscheidungsunterstützung für den Arzt oder den Betreuer dient.