Direkt zum Inhalt
Symbolfoto: Das AIT ist Österreichs größte außeruniversitäre Forschungseinrichtung

Innovation als Schlüssel in Krisenzeiten

25.04.2023
AIT & ZEW Studie zeigt wie wichtig Innovation für die Resilienz von Unternehmen ist

Wie meistern Unternehmen am besten eine Wirtschaftskrise? Eine neue Studie des AIT Austrian Institutes of Technology gemeinsam mit dem ZEW – Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung zeigt, dass innovative Unternehmen resilienter sind und deutlich weniger unter den Folgen einer Wirtschaftskrise leiden als Unternehmen ohne neue Produkte. Der Grund ist einfach: Innovationen helfen, Umsatzrückgänge bei bestehenden Produkten auszugleichen. Nichtinnovativen Unternehmen fehlt diese Möglichkeit.

Wie können Unternehmen widerstandsfähiger gegenüber Krisen werden?

Die globale Finanz- und Wirtschaftskrise 2008/09 und die Covid-19-Krise 2020 haben die Bedeutung von Resilienz, also der Widerstandsfähigkeit von Unternehmen in Krisenzeiten, deutlich aufgezeigt. Es bleibt die Frage: wie können Unternehmen resilienter werden? Eine neue Studie des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) gemeinsam mit dem AIT Austrian Institute of Technology gibt hier Antwort. Die Studie untersucht anhand von Unternehmen aus 26 europäischen Ländern über den Zeitraum 1998-2014, wie Produktinnovationen Beschäftigung schaffen.

Die Ergebnisse zeigen, dass sowohl Innovatoren als auch Nicht-Innovatoren in allen Phasen des Konjunkturzyklus mit Ausnahme einer Rezession Beschäftigung schaffen. In der Rezession zeigen sich die Unterschiede zwischen beiden Gruppen: während die Beschäftigung bei Nicht-Innovatoren einbricht, müssen Innovatoren nur einen kleinen Rückgang verkraften. Prof. Bettina Peters: „Der Unterschied zwischen innovativen und nicht-innovativen Unternehmen zeigt sich also vor allem, wenn die Zeiten schlecht werden.“

KMUs deutlich im Vorteil

Einen weiteren wichtigen Unterschied findet die Studie zwischen kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) sowie Großunternehmen. KMU schaffen deutlich mehr neue Beschäftigung, nicht weil sie innovativer sind, sondern weil die Produktivitätssteigerungen in Großunternehmen den Beschäftigungseffekt von Innovationen zu einem Gutteil wieder zunichtemachen. AIT Senior Scientist Bernhard Dachs: „die Beschäftigungseffekte von Innovationen in Großunternehmen werden durch Rationalisierungen und Umstrukturierungen wieder aufgefressen.“

Anreize für Innovationen schaffen

Für die Politik hat die Studie eine klare Botschaft: sie muss alles dafür tun, um zu verhindern, dass Unternehmen ihre Innovationstätigkeiten in der Krise einstellen. Innovation ist eine langfristig angelegte Aktivität, die sich nicht kurzfristig ein- und ausschalten lässt. Für viele Unternehmen, besonders KMU, die in der Krise von 2008/09 ihre Innovationstätigkeit eingestellt haben, war diese Entscheidung endgültig. Damit wird allerdings auch die Chance auf Beschäftigungsgewinne im folgenden Aufschwung geringer.

Link zum Journal Artikel