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Symbolfoto: Das AIT ist Österreichs größte außeruniversitäre Forschungseinrichtung

AIT auf der ICT 2010: Digitally Driven

21.10.2010
AIT Safety & Security Department mit Themen der Zukunft auf europäischem Parkett

Österreichische Innovationen von Morgen in Brüssel – das Safety & Security Department des AIT Austrian Institute of Technology demonstrierte seine Forschungsschwerpunkte erfolgreich auf internationalem Niveau – auf der diesjährigen ICT 2010 von 27.-29. September.

WissenschaftlerInnen und TechnikerInnen des AIT Departments präsentierten einer internationalen Scientific Community sowie VertreterInnen der europäischen Kommission leading-edge Technologien und Prototypen aus aktuellen EU-Projekten in Form von Live-Demonstrationen.

Auf Grund der interaktiv ausgerichteten Demonstrationen konnten die BesucherInnen mit den verschiedenen Technologien interagieren und sich auf diese Weise einen eindrucksvollen Überblick zu folgenden Technologien von Morgen verschaffen:

Roboter lernen Sehen – Unterstützung beim „Älter werden“

In diesem Kontext entwickeln die AIT-ExpertInnen ein spezielles Bildverarbeitungssystem, das Roboter künftig in die Lage versetzt, ihre Umgebung dreidimensional zu sehen – die Voraussetzung für eine erfolgreiche Orientierung im Raum. Der künftige Haushaltsroboter sieht dann Objekte wie z.B. Kaffeetassen nicht nur, sondern kann auch danach greifen, sie heben und diese servieren. Die innovative Technologie kann bei Hausrobotern, die vor allem als Unterstützung im Bereich Ambient Assisted Living (AAL) für ältere Menschen dienen sollen, aber auch bei industriellen Fertigungsprozessen eingesetzt werden.

Bewahrung des digitalen Kulturgutes – Erhaltung unseres Wissens für zukünftige Generationen

Die durchschnittliche Lebensdauer eines digitalen Dokuments beträgt ohne besondere Vorkehrung nur etwa 5 bis 7 Jahre. Zudem werden Dateiformate immer vielfältiger und komplexer. Damit kurzlebige digital gespeicherte Informationen nicht auf dem Datenfriedhof landen, entwickeln die ExpertInnen des AIT Methoden zur digitalen Langzeiterhaltung. Ziel ist es, Institutionen und Unternehmen jeweils auf ihre Bedürfnisse abgestimmte Management-Systeme für die langfristige Erhaltung des Zugangs zu ihrem Wissen zur Verfügung zu stellen, um so das digitale Kulturerbe automatisch speichern, verwalten und erhalten zu können. Das AIT ist zudem Gründungsmitglied der neuen, internationalen „Open Planets Foundation“, die aus der EU-Forschungsinitiative „Planets“ hervorgegangen ist, um die Entwicklung von Technologien zur Sicherstellung unseres Kulturerbes für künftige Generationen voranzutreiben.

Closed loop healthcare – Technologien für das Gesundheitssystem von Morgen

Die AIT ExpertInnen entwickeln in enger Zusammenarbeit mit Medizinern Technologien und Anwendungen, um eine nachhaltige und ortsunabhängige Verbindung zwischen einer einzelnen Person – z.B. Herzschwäche- oder Diabetes-PatientInnen, einem Betreuer und/oder einem Arzt herzustellen. Dadurch entstehen "closed loop healthcare" Systeme, welche die Grundlage für ein Gesundheitssystem der nächsten Generation darstellen. Der Forschungsschwerpunkt liegt auf einer einfachen und sicheren intuitiven und technologieneutralen Datenerfassung und -verarbeitung, sowie auf der Kommunikationsstruktur selbst, die als Entscheidungsunterstützung für den Arzt oder den Betreuer dient.

Zuhause auch im hohen Alter – Technologien für die Unabhängigkeit älterer Menschen zu Hause

Ein AIT Forscherteam entwickelt eine Technologie, die älteren Menschen das Leben in ihrer eigenen Wohnung erleichtert, indem sie eine einfache Betreuung auch Zuhause ermöglicht und in Notfällen rechtzeitig Hilfe anfordert. Die Technologie verwendet als Herzstück so genannte intelligente bio-inspirierte optische Sensoren, die am AIT entwickelt wurden. Mit den Sensoren können kritische Situationen wie z.B. Stürze automatisch erkannt werden und durch ein Alarmsignal Hilfe angefordert werden. Der Sensor der Kamera erfasst dabei aber nicht die vollständige Umgebung, sondern nimmt lediglich die Bewegungsabläufe im Bild wahr. So stellt das System auch keine Einschränkung der Privatsphäre dar. Auf diese Weise kann ein unabhängiges Leben Zuhause gewährleistet werden.

Neue Fahrzeug-Sensortechnologien – Mehr Sicherheit im Fahrzeug und auf der Straße

Moderne zuverlässige Fahrerassistenzsysteme unterstützen FahrerInnen bei einer Reihe von Verkehrs- und Umwelt- Wetterbedingungen. Da die Erhöhung der Verkehrssicherheit im sicherheitskritischen Umfeld des Straßenverkehrs eine der zentralen Zielsetzungen der AIT-Forschungen darstellt, befasst sich eine Forschergruppe des AIT mit der Entwicklung einer kosteneffizienten Sensortechnologie, die als virtueller Schutzgürtel für Fahrzeuge eingesetzt werden soll. Auch hier greifen die ForscherInnen auf die am AIT entwickelten bio-inspirierten Sensoren zurück. Zusätzlich beschäftigen sich die ForscherInnen mit entsprechenden Systemsicherheitsanalysen – mittels innovativer Analysewerkzeuge tragen die AIT ExpertInnen maßgeblich zur Definition sicherheitsbezogener technischer Anforderungen bei.

Verifizierung und Validierung – Modernste Sicherheitstechnologien für sichere und zuverlässige Systeme

Die Zahl der autonomen Systeme und Roboter ist weltweit im Steigen begriffen. Jeder, der ein solches System auf den Markt bringt, hat dafür Sorge zu tragen, dass dadurch weder Menschen noch Güter einem höheren Risiko ausgesetzt werden, als es derzeit auf natürliche Weise der Fall ist. Daher entwickeln die ExpertInnen am AIT Safety & Security Department neue Software-Standards sowie neue Methoden, Werkzeuge und Prozessansätze für die Verifizierung und Validierung von hoch zuverlässiger und sicherer Software im Bereich der autonomen Systeme (z.B. Robotik, Kfz-Technik, Spezialmaschinen, etc.), unter besonderer Berücksichtigung der Verkehrsinfrastruktur. Die Kernkompetenzen dieses Gebiets umfassen Design, Entwicklung, Integration sowie Verifizierung und Validierung zuverlässiger und sicherer Systeme.

Hochgeschwindigkeits-Bilder-Suche in Videoarchiven – Mehr Sicherheit für Infrastrukturbetreiber

AIT ExpertInnen im Safety & Security Department erforschen innovative Methoden, Tools und Systeme, die Infrastrukturbetreibern zukünftig höhere Sicherheit bieten sollen. Auf dem Gebiet der Intelligent Vision Systems entwickeln die ExpertInnen eine neue Softwaretechnologie für die Bild- und Videoarchivsuche, die eine rasche Wiedererkennung von Objekten in aufgezeichneten Videoarchiven ermöglichen soll. Der zentrale Vorteil dieser Technologie liegt in der hohen Suchgeschwindigkeit, die einen wesentlichen Faktor im operativen Einsatz ausmacht – in hundertfacher Echtzeit.