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Symbolfoto: Das AIT ist Österreichs größte außeruniversitäre Forschungseinrichtung

AIT berät deutsche Bundesregierung in Forschungs- und Innovationspolitik

25.02.2021
Gutachten der Expertenkommission Forschung und Innovation, das auf einer AIT Studie aufbaut, an Kanzlerin Merkel übergeben

Am 24. Februar wurde der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel das jährliche Gutachten zu Forschung und Innovation übergeben. Ein Schwerpunkt davon war heuer die sogenannte „Agile Forschungs- und Innovationspolitik“ (F&I Politik). Dieser Beitrag baut in wesentlichen Teilen auf einer vom AIT Center for Innovation Systems & Policy geleiteten und gemeinsam mit der FU Berlin durchgeführten Hintergrundstudie auf. Das Agilitätskonzept zeigt Wege auf, wie die Politik deutlich flexibler und reaktionsschneller auf aktuelle Herausforderungen wie etwa Digitalisierung oder die COVID-Krise reagieren könnte.

Warum es eine „agile“ Forschungs- und Innovationspolitik braucht
Wir stehen vor großen Herausforderungen wie beispielsweise dem Voranschreiten der Digitalisierung, dem Klimawandel oder soziale Ungerechtigkeit. „Das alles können wir nur bewältigen, wenn wir eine Politik haben, die auf veränderte Anforderungen von Gesellschaft und Wirtschaft rasch und flexibel reagiert, ohne dabei langfristige Ziele aus dem Blick zu verlieren. Nur so können wir den Boden für weitreichende Veränderungsprozesse bereiten.“ so Studienautor und Head of AIT Center for Innovation Systems & Policy Matthias Weber. Bislang fehlte jedoch ein umfassendes und umsetzbares Konzept dafür.

Konzept mit Strategien und konkreten Handlungsempfehlungen
Ein Schwerpunkt des Gutachtens der Expertenkommission Forschung und Innovation, das am Mittwoch der deutschen Bundeskanzlerin Merkel übergeben wurde, ist das vom AIT entwickelte Konzept zur Agilen Forschungs- und Innovationspolitik. Das Konzept unterscheidet dabei mehrere Ebenen agilen Handelns, die von Zieldefinierung über Strategie bis hin zu konkreten Handlungsoptionen und deren Umsetzung reichen. 

Fallbeispiele zeigen wie es gehen kann und was es noch braucht
Zusätzlich wurden zahlreiche internationale Fallbeispiele untersucht, die eine Reihe interessanter Hinweise zu agilen F&I-politischen Praktiken geliefert haben. „Wir konnten erkennen, dass es mehrere Hebel gibt, um das Politiksystem agiler zu machen: z.B. frühzeitig und möglichst viele Stakeholder in die Entscheidung einbinden, Räume für Experimente schaffen, oder übergeordnete Koordinations- und Entscheidungsfunktion über mehrere Ministerien hinweg etablieren. Eine Grundvoraussetzung für Agilität im Spannungsfeld zwischen Stabilität und Flexibilität ist jedoch die Bereitschaft zum Lernen und zur Veränderung“ so Matthias Weber.

Über die Studie
Die Studie "Agilität in der F&I-Politik: Konzept, Definition, Operationalisierung“ wurde vom AIT im Auftrag der Expertenkommission Forschung und Innovation erstellt und ist online verfügbar.