Am 22. Juni 2010 fand in der SkyLobby des Wiener Techgate der Internationale Szenario Workshop "Use Cases for Quantum Key Distribution" statt. Organisiert wurde das Event von Susanne Giesecke vom Geschäftsfeld Research, Technology and Innovation Policy (AIT/Foresight and Policy Development Department), gemeinsam mit Thomas Länger vom Geschäftsfeld Quantum Technologies (AIT/Safety & Security Department).
Das detaillierte Feedback der anwesenden potenziellen zukünftigen AnwenderInnen, System-Integratoren, Policy-Maker, WissenschaftlerInnen und QKD-System-EntwicklerInnen wird in zukünftige Versionen des QKD Use Cases–Standards einfließen. Ebenfalls anwesend war Dr. Gustav Kalbe, Head of Unit Security, Directorate Emerging Technologies and Infrastructures, der vor der Leitung der Unit Security mehrere Jahren für die Koordination der europäischen Fördermaßnahmen auf dem Gebiet Quantentechnologien zuständig war.
Die Keynote des Workshops wurde von Prof. Nicolas Gisin vom GAP Optique der Universität Genf gehalten (Today’s and Tomorrow’s Challenges for Quantum Communication). Weitere Präsentationen waren: Challenges and key drivers of the QKD standardization process von Gaby Lenhart (ETSI), QKD for security systems in business environments von Thomas Länger (AIT) und QKD and the market – where does it stand and what can we expect from it? von Matthieu Legré (idQuantique).
Nach den Vorträgen begann unter der Leitung von Susanne Giesecke (AIT) der interaktive Teil des Workshops, basierend auf der sogenannten „World Café“ Methode, mit deren Hilfe der Dialog und die Kommunikation von Wissen und Ideen zwischen den TeilnehmerInnen stimuliert werden kann. In insgesamt drei Runden wurden die sechs von der ETSI ISG-QKD entwickelten Use Cases von jeweils fünf bis sieben um Kaffeehaustische gruppierten TeilnehmerInnen diskutiert. Nach drei Runden wurden die Ergebnisse zusammengefasst und dem Plenum präsentiert. Eine Diskussion bildete den Abschluss des sehr interessanten Workshops.
Standardisierung von Quantenkryptographie
Den nachhaltigen Ausbau der Kooperation zwischen Forschung und Wirtschaft verfolgt das AIT im Rahmen des von der österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) geförderten Projektes TRUQ, bei dem der praktische Einsatz von Quantenkryptografie in Europa und im Speziellen in Österreich eine besondere Rolle spielt.
Zentrales Augenmerk liegt dabei auf der laufenden Einbindung von Industrie-Unternehmen, um einen aktuellen wirtschaftlichen Fokus in den Forschungsarbeiten – auch in Hinsicht auf zukünftige mögliche Anwendungsfelder und Applikationen – sicherzustellen. Durch das Engagement von AIT-ForscherInnen im Rahmen einer Expertengruppe des European Telecommunications Standards Institute (ETSI) hat das AIT in der Thematik der Entwicklung gemeinsamer Standards in diesem Kontext bereits eine führende Rolle in Europa eingenommen.
10.08.2010