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Symbolfoto: Das AIT ist Österreichs größte außeruniversitäre Forschungseinrichtung

Innovative Unternehmen kommen besser durch die Krise

20.04.2020
Neue Geschäftsmodelle entstehen häufig in besonders herausfordernden Situationen

Die Corona-Krise werde die Forschungsausgaben von Unternehmen sinken lassen, erwarten InnovationsforscherInnen des AIT und des ZEW. Wie in allen Wirtschaftsflauten werden aber auch diesmal jene Unternehmen besser aussteigen, die innovativ bleiben. Dies sei aber wegen der Einschränkungen des Wirtschaftslebens und fehlender Kooperationsmöglichkeiten mit Partnern diesmal aber deutlich schwieriger, befürchten die ExpertInnen.

Wie lange die Corona-Krise noch dauern wird, weiß derzeit niemand. Dennoch ist schon klar, dass die Wirtschaft schwer unter den Maßnahmen zur Eindämmung des Covid-19-Virus leiden wird. ÖkonomInnen sind sich einig, dass Betriebsschließungen, Nachfragerückgang und die Unterbrechungen der Lieferketten zu einer tiefen Rezession führen werden. Für Österreich sprach die Nationalbank bereits von einem Schrumpfen der heurigen Wirtschaftsleistung (BIP) um 3,2 Prozent, in Deutschland erwartete der Sachverständigenrat ein Minus von zumindest 2,8 Prozent.

ForscherInnen des AIT Austrian Institute of Technology und des ZEW – Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung machen nun darauf aufmerksam, dass die Folgen weit über den unmittelbaren Schaden hinausgehen könnten: In Zeiten der Krise investieren viele Unternehmen weniger in Forschung & Entwicklung (F&E) und verschieben Innovationsaktivitäten, erklären Bernhard Dachs (AIT) und Bettina Peters (ZEW). Dieses Verhalten zeigte sich zuletzt klar in der Finanz- und Wirtschaftskrise der Jahre 2008/09, als zum Beispiel die Fahrzeug-, Elektronik- oder Pharmabranche ihre F&E-Ausgaben um mehr als zehn Prozent zurückfuhren. Für dieses prozyklische Verhalten machen sie vor allem zwei Faktoren verantwortlich: Zum einen gab es Schwierigkeiten, weitere Forschungsaktivitäten zu finanzieren, zum anderen verringert die gestiegene wirtschaftliche und politische Unsicherheit die Bereitschaft der Unternehmen, in F&E zu investieren. „Unternehmen verschieben während der Rezession ihre Innovationsaktivitäten, weil die Nachfragebedingungen zu ungünstig sind und die Erträge der Innovationen in Phasen stärkeren Wachstums höher erscheinen“, so die ForscherInnen. Die Auswirkungen auf die Innovationsaktivitäten würden wesentlich davon abhängen, wie lange die Krise dauert, wann sich die Unsicherheit der Unternehmen abschwächt und sich die Wachstumserwartungen wieder verbessern.

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