Für Verkehrsmanagementsysteme ist die automatische Datenerfassung und -verarbeitung rund um Baustellen und Verkehrsereignissen oft problematisch: der zeitliche Beginn und das Ende einer Baustelle bzw. der Auf- und Abbau der Leiteinrichtungen werden zumeist händisch dokumentiert, die Daten stehen nicht aktuell und in digital verarbeitbarer Form zur Verfügung. Zudem sind die Einträge im Bautagebuch nicht immer vollständig und die Informationen können nicht zeitgerecht an die Verkehrsmanagementsysteme übertragen werden. All das führt immer wieder zu Fehlinformationen und zur Reduzierung der Servicequalität.
Aus diesem Grund haben EBE Solutions GmbH und heimbuchner Consulting GmbH in Zusammenarbeit mit dem AIT Austrian Institute of Technology die neue Internet of Things (IoT) Fußplatte „EBE Smart.Base“ zur Datendetektion und –übertragung von Verkehrsqualität und Verkehrsereignissen entwickelt. Diese funktioniert praktisch als Ein-Aus-Schalter für eine Baustelle und übermittelt in Echtzeit den Aktivierungszustand an ein Verkehrsmanagementsystem. Die Aufstellung verursacht keinen Mehraufwand für das Baustellenpersonal und gliedert sich somit lückenlos in den normalen Baustellenbetrieb ein.
Durch Einstecken des Stehers eines Baustellenschildes in die EBE Smart.Base wird dort ein Schalter aktiviert. Diese Information wird gemeinsam mit GPS-Koordinaten und einem Zeitstempel via Mobilfunk an die Datenbank des Verkehrsmanagementsystems übertragen. Durch Matching mit der Baustellendatenbank kann der der zugehörige Bescheid ermittelt und die Information, dass in diesem Streckenabschnitt die Baustelle nun eingerichtet ist, dargestellt und weiter verarbeitet werden.
Michael Aleksa
Sind die Arbeiten bei der Baustelle beendet und werden die Baustellenschilder demontiert, wird automatisch und ohne Mehraufwand vor Ort die Information an das Verkehrsmanagementsystem übermittelt. EBE Smart.Base umfasst darüber hinaus mittlerweile eine Produktfamilie mit verschiedenen Funktionen (Messung von Geschwindigkeit oder Verkehrsstärke, autonome Kameras, LEDs, C2X Modul).
Michael Aleksa vom AIT Center for Mobility Systems: „Das AIT ist ganz wesentlich in die Entwicklung von EBE Smart.Base und die ersten Pilotbetriebe in Wien, Niederösterreich, Burgenland – und aufgrund des großen Interesses mittlerweile auch in Schweden – involviert. Wir stellen die Datenplattform bereit, ebenso die Schnittstellen zu den Kunden. Weiters entwickeln wie die Software der Bluetooth- bzw. WLAN- Sensorik und werten die darauf basierten Reisezeiten aus.“