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Symbolfoto: Das AIT ist Österreichs größte außeruniversitäre Forschungseinrichtung

Das Projekt RRI BlindBits – Verantwortungsvolles Forschen macht Schule

16.09.2016
AIT ForscherInnen erarbeiteten gemeinsam mit SchülerInnen, wie Forschung verantwortungsbewusst gestaltet werden kann

Welche Forschung braucht die Gesellschaft und wie soll diese am besten organisiert werden? Damit beschäftigt sich RRI – Responsible Research and Innovation. RRI bedeutet auch die aktive Gestaltung von Forschung und Innovation. RRI stellt die Frage, wie der gesamte Forschungs- und Innovationsprozess so organisiert werden kann, dass nicht nur kein Schaden durch neue Erkenntnisse, Entwicklungen und Produkte erzeugt wird, sondern dass der gesellschaftliche Nutzen der Forschungsergebnisse im Vordergrund steht.

Die Europäische Kommission hat sechs Dimensionen definiert, die RRI genauer beschreiben und darüber hinaus die Implementierung von RRI erleichtern und sicherstellen sollen. Diese Dimensionen sind 1. die Einbindung von BürgerInnen und zivilgesellschaftlichen Organisationen, 2. Gender Awareness und die Gleichberechtigung von Frauen, 3. Wissenschaftsbildung, 4. Zugang zu Ergebnissen öffentlich geförderter Forschung durch Open Access, 5. ethische Prinzipien und 6. die Entwicklung eines Governance Rahmens für die Umsetzung von RRI. Wenn auch viele dieser Zugänge für sich genommen nicht neu sind, so ist RRI der Versuch, den gesamten Forschungs- und Innovationsprozess reflexiver zu gestalten und damit den Nutzen zu erhöhen.

Gemeinsam mit SchülerInnen der Sir-Karl-Popper-Schule des Wiedner Gymnasiums untersuchten ForscherInnen des AIT Austrian Institute of Technology (Innovation Systems Department) die Umsetzung der sechs Dimensionen anhand des Projekts BlindBits, in dem ein Lernspieleditor zur Unterstützung des Orientierungstrainings für blinde und sehbehinderte SchülerInnen entwickelt wird. Die wertvollen Beiträge der SchülerInnen sollen die Basis eines RRI Leitfadens bilden, der in Zukunft als Grundlage für andere Projekte verwendet werden kann.

„Die Zusammenarbeit war intensiv, und die SchülerInnen haben bei der Analyse von BlindBits engagiert mitgearbeitet. Anschließend verfassten wir ein erstes schriftliches Statement, in dem das Projekt in Hinblick auf die RRI Kriterien positioniert wird, und diskutierten dieses in einem Abschlussworkshop mit den SchülerInnen hinsichtlich Verständlichkeit und Vollständigkeit“, so Projektleiterin Petra Wagner. Das RRI Statement wird nun auf der Website des Projektes veröffentlicht, außerdem werden Überlegungen zur Weiterentwicklung von Indikatoren in Form von RRI Guidelines angestellt.

Wenngleich die Analyse der Ergebnisse noch abgeschlossen werden muss, so lässt sich also zusammenfassend schon jetzt sagen, dass das Projekt RRI Blind Bits durchaus als großer Erfolg zu werten ist.

 

 

 

Weiterführende Informationen:

RRI Plattform Österreich (Das AIT Austrian Institute of Technology ist Mitglied)

RRI BlindBits

BlindBits