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Symbolfoto: Das AIT ist Österreichs größte außeruniversitäre Forschungseinrichtung

Diagnostische Tests für Superbakterien

21.05.2015
Infektionskrankheiten auf der Spur

AIT setzt im Rahmen eines kürzlich gestarteten EU-Projektes auf die schnelle und kostengünstige Diagnose von lebensbedrohlichen Infektionskrankheiten. Weil immer mehr Antibiotika ihre Wirkung verlieren, hoffen die ForscherInnen durch die rasche Analyse der Erreger auf zielgerichtete Therapien.

Superbakterien auf dem Vormarsch
Dank verbesserter medizinischer Versorgung mit Antibiotika und Impfkampagnen, konnten große Fortschritte im Kampf gegen Infektionskrankheiten und deren Pathogene erzielt werden. Leider gehen diese Errungenschaften angesichts der hohen Anpassungsfähigkeit von Bakterien und Viren teilweise wieder verloren.

Durch die übermäßige und zum Teil missbräuchliche Anwendung von Antibiotika in der Medizin und Landwirtschaft haben fast alle bekannten Pathogene Antibiotikaresistenzen entwickelt. Einige von ihnen können nicht mehr mit herkömmlichen Medikamenten bekämpft werden. Zwar kommen gefährliche „Superbakterien“ in Europa noch selten vor, aber aufgrund der massiven Verbreitung außerhalb Europas sind auch bei uns hohe Zuwachsraten von nicht mehr medikamentös behandelbaren Infektionen zu beobachten.

Im Rahmen des, von der Europäischen Union geförderten, Horizon 2020 Projektes FAPIC (Fast Assay for Pathogen Identification and Characterization) werden zwei diagnostische Systeme entwickelt, die alle bekannten Krankheitserreger und assoziierte Antibiotikaresistenzen mit nur einem Test bestimmen. Das erste, hochautomatisierte System soll eine Anwendung in größeren Spitälern und Referenzzentren finden, das kleinere zweite System ist für unabhängige Labors, Ordinationen und Entwicklungsländer gedacht.

Mehr Infos in der Presseaussendung.