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Symbolfoto: Das AIT ist Österreichs größte außeruniversitäre Forschungseinrichtung

Pflanzen zur Bodensanierung

17.04.2015
Projektabschluss GREENLAND

Das Jahr 2015 wurde von den Vereinten Nationen (UN) zum Jahr des Bodens ernannt. Dies soll unsere Gesellschaft auf die lebensgrundlegende, laufend verloren gehende Ressource Boden aufmerksam machen. Alleine in Österreich gehen täglich an die 20 ha Boden aufgrund von Bautätigkeiten (zB Infrastruktur, Industrie, Wohnbau) verloren, was einer durchschnittlichen Bauernhofgröße entspricht. Die Wiedernutzung bzw. Inwertsetzung von schwermetall-kontaminierten dzt. nicht nutzbaren Flächen kann einen Beitrag zur Reduktion von Flächenverbrauch leisten.

Projekt Greenland
Im EU-Projekt GREENLAND wurde die Sanierung von kontaminierten Standorten mittels „sanfter“ Sanierungsmethoden, die allesamt Pflanzen als wesentliche treibende Kraft nutzen, erforscht.

Im Rahmen des Projektes konnten 18 Freilandversuche an 13 Standorten in unterschiedlichen Ländern Europas (Schweden, Belgien, Deutschland, Spanien, Frankreich, Schweiz, Polen und Österreich) durchgeführt werden. Diese zeigten die Möglichkeiten der Anwendung von Pflanzen zur Phytoextraktion (Bodenreinigung), Phytostabilisierung (Erosionsverminderung) bis zur Immobilisierung von Schadstoffen in Kombination mit geeigneten Kultursorten zur Biomasseerzeugung auf. 

Die Vorteile der Anwendung liegen neben der Wiedernutzung von kontaminierten Flächen auch im Risikomanagement und auf der Nutzung von Ökosystemleistungen (zB Wasserrückhaltung, Kohlenstoffspeicher, Erosionsschutz, Biomasseproduktion).

Der österreichische Feldversuch befasste sich mit schwermetallkontaminierten landwirtschaftlichen Flächen und wurde von Wolfgang Friesl-Hanl (AIT) koordiniert. Die angewendete und getestete Sanierungsmethode wird als Schwermetall Immobilisierung in Kombination mit Phytoexklusion (Schwermetall-Ausschluss) zusammengefasst. Dazu werden durch Bodenmanagement-Maßnahmen einerseits die Schadstoffe im Boden fixiert und andererseits die Pflanzenaufnahmeeigenschaften gezielt herangezogen.