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Symbolfoto: Das AIT ist Österreichs größte außeruniversitäre Forschungseinrichtung

Mit LISI nach Kalifornien

27.09.2013
Ein Trio des AIT Energy Departments und 42 Mitstreiter reisten am Samstag, 21. September mit schwerem Gepäck nach Kalifornien: LISI ist ein energieeffizientes Haus, mit dem das Team beim renommierten Solar Decathlon antritt.

Wie wird Österreichs Vorzeigehaus „LISI“ im direkten Vergleich mit den besten Öko-Häusern der Welt abschneiden? Auf das Ergebnis sind die AIT PhD StudentInnen Sabrina Novalin, Rainer Czetina und Klaus Katschnika schon sehr gespannt. Nach langer Vorbereitungszeit wurde das Solar-Haus nun Stück für Stück in Container gepackt und in die USA verschifft. Ab 22. September hat das österreichische Team neun Tage Zeit, es in Irvine (Kalifornien) aufzubauen, rechtzeitig zum Beginn des „Solar Decathlon“ muss es fertig sein und sich dem kritischen Blick der Jury stellen. Während des Wettbewerbs wird direkt aus Kalifornien berichtet.

Wettbewerb des US-Department of Energy
Alle zwei Jahre veranstaltet das US-Energieministerium den Wettbewerb „Solar Decathlon“. Schon die Teilnahme ist eine große Ehre: Aus etwa 160 Einreichungen wurden 20 Universitäten ausgewählt, die ihr Konzept dann in Kalifornien umsetzen dürfen. Die meisten Teams kommen aus den USA, nur zwei europäische Universitäten wurden nach Kalifornien eingeladen.
Beim eigentlichen Wettbewerb vom 3. bis zum 13. Oktober werden die Gebäude zehn Tage lang eingehend analysiert. Es geht dabei nicht nur um ökologische Aspekte und die Energiebilanz der Häuser, ganz wichtig sind auch die Praxistauglichkeit, die Wohnlichkeit und der Komfort.
Das österreichische Team hat es etwas schwerer als die amerikanische Konkurrenz, weil alle Gebäudeteile in Schiffscontainern transportiert werden mussten. Schon bei der Planung musste man also die maximalen Abmessungen der Container mitberücksichtigen. Trotzdem hofft man, beim Kampf um die vorderen Plätze mitmischen zu können.
„Angenehmes Wohnen und umweltgerechtes Bauen ist kein Widerspruch, beides gehört zusammen“, betont Prof. Karin Stieldorf vom Institut für Architektur und Entwerfen der TU Wien. Sie leitet das Projekt, an dem viele Forschungsgruppen der TU Wien, das AIT, die FH Salzburg (Studiengang Holztechnologie und Holzbau) sowie die FH St.Pölten mit Medientechnologie.

Ein Energie-Plus-Haus, das sich nach außen öffnet
Das Gebäude „LISI“ (Living Inspired by Sustainable Innovation) besteht fast vollständig aus Holz. Die Gebäudehülle ist gut gedämmt – das senkt den Energiebedarf. Außerdem befinden sich am Dach etwa 100m² Photovoltaik-Zellen. Dadurch wird das Gebäude zum Energie-Plus-Haus: Über ein Jahr gerechnet speist es mehr Strom ins Netz als es entnimmt.
Die planerische Grundidee für das Haus war es, größtmögliche Flexibilität zu schaffen. Die Trennung zwischen Innen- und Außenraum kann bei passendem Wetter einfach aufgehoben werden. „An der Nord- und der Südseite des Hauses befinden sich Höfe, die durch einen Sichtschutz nach außen hin und durch eine Glasfassade zum Wohnraum hin abgetrennt.

Solar Decathlon – Team Austria: www.solardecathlon.at
Solar Decathlon – US-Department of Energy: www.solardecathlon.gov