Entgegen dem in den Medien üblichen Sommerloch kann man sich im IT-Security Bereich im heurigen Jahr nicht über mangelnde Diskussionsthemen beschweren – mit den Enthüllungen von Edward Snowden gibt es jede Menge Diskussionsstoff, insbesondere auch in Bereichen, die bisher mit klassischen IT-Security- und Datenschutzthemen nicht in der Tiefe zu tun hatten. Selbst die Verschwörungstheoretiker, die es ja schon immer gewusst haben, wurden teilweise von der Realität eingeholt oder sogar übertroffen. Für viele Experten im IT-Security Bereich waren die grundsätzlichen Themen und Möglichkeiten zum Abhören, Sammeln und Analysieren von Daten nicht neu – aber der Umfang und die Bestätigung dieser Aktivitäten doch überraschend. Insbesondere aber war ich persönlich über das Ausmaß der öffentlichen Diskussion zu diesem Thema überrascht, weil aus technischer Sicht ja nichts Neues dabei war.
Deshalb widmen wir diese Ausgabe des Newsletters auch diesem Thema. Zum einen thematisieren wir in zwei Beiträgen den Datenschutz an sich und gehen der Frage nach, die man sich trotz oder gerade wegen der Globalisierung und neuen IT-Paradigmen wie Cloud Computing stellen muss: Wo liegen eigentlich meine Daten, und wer hat Zugriff darauf? Die Telekom Austria stellt in diesem Newsletter ihre Architektur für sichere M2M-Lösungen vor. Die weiteren drei Artikel sind diesmal etwas anders gelagert – hier geht es darum, was man selbst tun kann, um sich vor Überwachung und Datenmissbrauch zu schützen. In der Kürze eines Newsletters ist natürlich eine tiefgreifende Behandlung des Themas nicht möglich, aber für die drei Bereiche E-Mail, World-Wide-Web und Wireless LAN werden kurz zusammengefasst die wichtigsten Punkte dargestellt, auf die es zu achten gilt.
Wie die aktuelle Diskussion zum Thema „Überwachung“ zeigt, ist die Awareness der Benutzer ein wesentlicher Punkt im IT-Security Bereich – erst wenn es ein Problembewusstsein gibt, findet Sicherheitstechnologie auch Anwendung und Verbreitung. Wie immer freuen wir uns deshalb natürlich über Ihre Meinung zu den Themen – bitte senden Sie diese an git(at)ove.at oder thomas.bleier(at)ait.ac.at.
DI Thomas Bleier, MSc
OVE-GIT-Arbeitsgruppenleiter „Cyber Security“
Thematic Coordinator ICT Security
Safety & Security Department, AIT Austrian Institute of Technology
Kontakt: thomas.bleier(at)ait.ac.at
19.09.2013