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Symbolfoto: Das AIT ist Österreichs größte außeruniversitäre Forschungseinrichtung

Österreichs eHealth Event vernetzt Wissenschaft und Praxis

05.06.2013
eHealth Summit Austria ist wichtigste Plattform für Austausch zwischen Krankenhäusern, Wissenschaft, Politik und Industrie

Der eHealth Summit Austria, Österreichs eHealth Event, hat sich als wichtigste Plattform für den Austausch zwischen Wissenschaft und Praxis etabliert, darin waren sich teilnehmende Wissenschaftler, Politiker, Anwender und Organisatoren einig. Ausgehend von der wissenschaftlichen Konferenz eHealth 2013 zum Thema „Big Data“, konnten die Veranstalter – HIMSS, AIT, UMIT, OCG und ÖGBMT – verstärkt Besucher und Themen aus Krankenhäusern an den Summit ziehen. Über 250 TeilnehmerInnen besuchten vom 23. bis 24. Mai Österreichs eHealth Event im Schloss Schönbrunn.

„Mit dem ersten eHealth Summit Austria haben wir eine starke Plattform etabliert, um alle Akteure im Gesundheitswesen zu vernetzten, den Markt zu dynamisieren und Innovationszyklen zu beschleunigen. Die Einbindung der Spitäler und der Industrie, sowie deren enger Austausch mit Politik und Wissenschaft, ist der primäre Fokus unseres Engagements am Summit – das wir auch in Zukunft weiter ausbauen werden“, sagt Armin Scheuer, Vice President für HIMSS in Deutschland, Österreich und der Schweiz.

Das hohe Interesse an Praxisthemen zeigte der Besucherzuspruch für die jeweiligen Sessions. „Bei meinem Vortrag war fast zu wenig Platz im Saal, mit etwa 80 Leuten war der Raum komplett voll“, berichtet Dr. med. Marc Oertle, leitender Arzt und IT-Manager am Spital Thun, Schweiz. Ihm gefällt am Summit vor allem, dass hier das bisweilen anzutreffende Unverständnis der Technikexperten gegenüber den Anwenderbedürfnissen problematisiert und erörtert werde.

Dr. Oertle sprach im Rahmen der Session „Decision Support Systeme: Mehr Sicherheit in der Behandlung oder Widerspruch zum ärztlichen Selbstverständnis?”, welche von Mag. Dr. Hans Burkard, IT Leiter der Allgemeinen Unfallversicherungsanstalt (AUVA) geleitet wurde.

Hohen Zuspruch und eine lebendige Diskussionsrunde verzeichnete auch die Session von DI Dr. Markus Pedevilla, Leiter Medizininformatik und Prozesse bei der Steiermärkischen Krankenanstaltenges.m.b.H  zum Thema „Anforderungen und Erfahrungen mit Patient-Minimal-Data-Sets".

Industriepartner bereichern das Programm

Die Industriepartner, eine tragende Säule des eHealth Summit Austria,  beteiligten sich aktiv an der Programmgestaltung. So referierte die Firma MEIERHOFER AG zum Thema „Closed-Loop Medication und Arzneimitteltherapiesicherheit“. Die Firma Intersystems erörterte im Rahmen der ELGA Session das Thema „Betrieb und Anbindung an eine ELGA Affinity Domain als Basis für Mehrwert-Dienste“. Cerner gestaltete eine Break-Out Session zu „Population Health“ und HITACHI forderte im Hinblick auf VNA Lösungen als Basis für Big Data im Gesundheitswesen: „Think big, act fast“.

Dr. Günter Schreier vom AIT bemerkte, dass der eHealth Summit Austria mit der Zusammenführung von Theorie und Anwendung ein „Alleinstellungsmerkmal“ im Vergleich zu den übrigen rein wissenschaftlichen Tagungen besitze. Professorin Elske Ammenswerth von der UMIT fügte hinzu: „Es gab sehr gute Diskussionen unter den Fachleuten und Forschern, auch in den Pausen fand eine Vernetzung statt und wir haben weitere Industriepartner hinzugewinnen können“.

Dr. Michaela Fritz, Head of AIT Health & Environment Department, eröffnete den Summit von Seiten AIT, sowie in Ihrer Funktion als Präsidentin des AAL Austria Verbands. "Die Vernetzung der verschiedenen Stakeholder ist ein wichtiger Schritt und der eHealth Summit Austria bietet die optimale Plattform um diesen Wissenstransfer zu forcieren", so Fritz. AAL Austria fördert den Auf- und Ausbau der Ambient Assisted Living Community in Österreich. Vor dem Schwerpunkt "aktives Altern" werden Forschung, Industrie, Sozial-/Gesundheitsdienstleister und Endanwender vernetzt, um technologische Lösungen für die Unterstützung von Prävention, Diagnose und Therapie einem breiten Markt bekannt und zugänglich zu machen.

Ärzte sollen ein Semester Informationstechnologie studieren

Ammenwerth und Reinhard Goebl, Präsident der OCG (Österreichische Computer Gesellschaft), betonten beide, dass der eHealth Summit Austria eine ideale Plattform sei, Anwender und Forscher zusammenzuführen. Goebl sagte, dass der Event die Probleme behandle, die sich bei der Anwendung von IT-Wissen in der Praxis ergeben würden. Er sprach sich zudem dafür aus, dass Ärzte zukünftig ein Semester lang Informationstechnologie studieren sollten: „IT ist einfach omnipräsent, die Entwicklung ist rasant.“

Mit der Omnipräsenz der Daten befasste sich Prof. Christian Lovis vom Hôpitaux Universitaires de Genève in seiner Keynote. Er wies die komplexen Zusammenhänge auf, welche bei Nutzung von Big Data entstehen; reines Datensammeln reiche nicht aus, vielmehr müsse man vor allem die richtigen Schlüsse aus dem Material ziehen, um das enorme Potential des „Datengoldschatzes“ für die Medizin nutzen zu können.

Know-how intensive eHealth Branche braucht Vernetzung

Steve Lieber, Präsident und CEO von HIMSS, unterstrich die Bedeutung des eHealth Summit Austria als nationale Plattform für die wissensintensive eHealth Branche: „Die Herausforderungen im Gesundheitswesen sind sich weltweit ähnlich: Es geht um Qualität, Effizienz und Kosten. eHealth Technologien leisten einen entscheidenden Beitrag zur Verbesserung der medizinischen Versorgung“. In Österreich sei man schon ein gutes Stück weiter als in anderen Ländern. „Hier geht es nicht mehr um das Warum sondern um das Wie“, so Lieber.

Gewohnt deutlich legte Dr. Clemens Martin Auer, Leiter der Sektion I - Gesundheitssystem im österreichischen Bundesministerium für Gesundheit seine Perspektiven dar: „ICT ist ein wesentliches Tool, um Qualität und Effizienz im Gesundheitswesen zu heben. Es darf nichts dem Zufall überlassen werden.“ Im Hinblick auf die Diskussion um die Gesundheitskarte in Deutschland sagte er: „Ich weigere mich über das Potential der eCard zu reden. Es wäre ein Fehler gewesen die ICT-Themen der Selbstverwaltung zu überlassen, wie das in Deutschland geschehen ist.“

Links:

  • eHealth Summit Austria
  • AAL Austria Verband
  • <link research-services aal-ambient-assisted-living _blank external-link-new-window external link in new>Health & Environment Department
  • <link research-services research-services-safety-security ehealth-ambient-assisted-living-aal _blank external-link-new-window external link in new>Safety & Security Department