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Symbolfoto: Das AIT ist Österreichs größte außeruniversitäre Forschungseinrichtung

KARRIEREWEGE BEI AIT

29.03.2012

AIT-Senior Engineer Dorothea Heiss berichtet, was für Sie den Ausschlag gegeben hat, sich für eine Forscherinnenkarriere beim AIT Austrian Institute of Technology zu entscheiden.


Frau Heiss, was war Ihr „Erweckungserlebnis“, also der Impuls, dass Sie eine Karriere als Forscherin eingeschlagen haben?
Dorothea Heiss: Während meines Informatik-Studiums habe ich jeden Sommer in einem anderen Software- Unternehmen gearbeitet.  Und bei einem Ferialpraktikum im Forschungszentrum eines internationalen IT-Konzerns wurde mir klar: „Forschung, das ist es!“.  Ich finde es faszinierend an etwas ganz Neuem zu arbeiten, das so noch niemand in der Welt gemacht hat.
Forschung beinhaltet definitionsgemäß auch die Möglichkeit des Scheiterns – niemand weiß, ob das gewünschte Ziel überhaupt erreichbar ist –
aber genau das macht ja die ganze Sache so spannend.

Sie sind am AIT Expertin für „High-Performance Image Processing“ – einem technologischen Forschungsfeld, in dem der Frauenanteil –  auch international gesehen – nach wie vor sehr gering ist. Worin orten Sie die Ursache?
Heiss: Es beweisen mittlerweile zahlreiche Untersuchungen, dass Vorurteile und Entmutigung einen direkten Einfluss auf Leistung und Testergebnisse haben,  was natürlich zu einer weiteren Entmutigung und Verstärkung der Vorurteile führt. In anderen Teilen der Welt, wie z. B. Asien und der ehemaligen Sowjetunion,  sind Vorurteile gegenüber Frauen und Technik viel schwächer und da ist der Anteil an Frauen in sehr technischen Berufen deutlich höher als bei uns.
Ich selbst habe im AIT niemals Vorurteile geortet, im Gegenteil, mir wurde immer positiv begegnet. Teilzeitmodelle zur besseren Vereinbarkeit von Beruf und Familie sind im AIT möglich und werden in Anspruch genommen –  auch von einigen meiner männlichen Kollegen, die zunehmend erkennen, was für eine wichtige Rolle sie in der Familie und Kindererziehung spielen.

TechnikerInnen sind weltweit sehr gefragt. Warum forschen Sie gerade am AIT?
Heiss: Wenn Forschung völlig abgehoben wäre, dann würde sich für mich die Sinnfrage stellen.  Im AIT wird glücklicherweise Forschung auf internationalem Niveau mit direkter Anwendbarkeit vereint.
Ich bin stolz darauf, dass die Technologie, die wir in „High-Performance Image Processing“ entwickeln, von einem Weltmarktführer höchst erfolgreich eingesetzt wird. Damit beweisen wir sowohl die Exzellenz, als auch die Relevanz unserer Forschung. Das ist für mich die ideale Motivation: herausragende Forschung, die der Wirtschaft zugutekommt.

Ein weiterer Aspekt ist die Langfristigkeit, die im AIT gegeben ist. Ich habe zuvor in kleinen Start-Ups und Spin-Offs gearbeitet und die völlige Abhängigkeit von einzelnen Förderzusagen war frustrierend. Die Basisfinanzierung von AIT schafft die Möglichkeit, langfristige Forschungsthemen in Angriff zu nehmen, die dann auch zu tiefgreifenden Ergebnissen führen.

Der außerordentliche Teamgeist, der in „High-Performance Image Processing“ herrscht, ist ebenfalls ein wichtiger Faktor. Ich schätze die kollegiale Stimmung und die gemeinsame Verantwortung für den Erfolg – für mich wesentliche Voraussetzungen um Freude an der Arbeit zu haben.