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Symbolfoto: Das AIT ist Österreichs größte außeruniversitäre Forschungseinrichtung

NATURE PUBLISHING GROUP - H&E DEPARTMENT PLATZIERT STUDIE IN RENOMMIERTER ZEITSCHRIFT

15.03.2012
PET Imaging – Schlüsselmethode in der modernen Arzneistoffentwickelung

Oliver Langer und Claudia Kuntner aus dem Health & Environment Department veröffentlichen gemeinsam mit WissenschafterInnen der Medizinischen Universität Wien in der renommierten Fachzeitschrift Clinical Pharmacology & Therapeutics (Nature Publishing Group) einen Artikel mit dem Titel "Pgp-Mediated Interaction Between (R)-[11C]Verapamil and Tariquidar at the Human Blood-Brain Barrier: A Comparison With Rat Data". Die im Dezember 2011 publizierte translationale Positronen-Emissionstomographie (PET) Studie erforscht die Durchlässigkeit der Blut-Hirnschranke für Arzneistoffe und verbessert die Qualität der Vorhersage von Medikamentenwechselwirkungen.

Die Blut-Hirnschranke ist eine physiologische Barriere, die das Gehirn vor unerwünschten Fremdsubstanzen schützt. Spezialisierte Proteine in der Blutgefäßwand wie z.B. P-glykoprotein (Pgp) versorgen das Gehirn und pumpen Fremdstoffe vom Gehirn zurück ins Blut. Pgp ist eine unspezifische Pumpe und transportiert eine Vielzahl von chemisch verschiedenen Stoffen, unter anderem auch zahlreiche Arzneistoffe, dadurch werden unerwünschte Nebenwirkungen im Zentralnervensystem (ZNS) verhindert. Wenn nun ein solcher Arzneistoff mit einem anderen Medikament kombiniert wird, das ebenfalls von Pgp transportiert wird, kann es zu einer Hemmung von Pgp und damit zu erhöhten Gehirnkonzentrationen des Arzneistoffes kommen. Solche durch Pgp verursachte Arzneimittelwechselwirkungen sind potentiell sehr gefährlich. Es besteht daher großes Interesse diese Wechselwirkungen möglichst früh in der Entwicklung eines neuen Arzneistoffes vorherzusagen.

Die Studie wurde vom 7. EU Rahmenprogramm und mit FWF Förderungen finanziert. Die Verfügbarkeit von micro-PET Systemen, wie zum Beispiel am AIT, ermöglicht es den ForscherInnen Arzneistoffkonzentrationen in verschiedenen Organen des Körpers nicht invasiv zu messen und translationale Vergleichsstudien zwischen Tier und Mensch durchzuführen.

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