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Symbolfoto: Das AIT ist Österreichs größte außeruniversitäre Forschungseinrichtung

13.08.2020
CaféPuls führte einen Zivilcourage-Test durch und sprach in einem Interview mit Julia Himmelsbach zu dem Thema
 

Im Alltag ergeben sich oft Situationen, die Zivilcourage oder Hilfeleistung erfordern. Passant*innen müssen meist innerhalb von Sekunden entscheiden, ob und wie sie in einer Gefahrensituation eingreifen sollen, ohne dabei aber ihre eigene Sicherheit zu gefährden. Die Expert*innen vom Center for Technology Experience widmen sich daher diesem relevanten Thema und erforschen in den Projekten kURAGE und dem Folgeprojekt CATRINA, warum Menschen zivilcouragiert Handeln und welche Barrieren es dabei gibt. Bereits Anfang 2019 zeigte Puls4 großes Interesse an dem Thema und interviewte dazu die Expertinnen Julia Himmelsbach und Kathrin Röderer. Nun führte der Sender ein eigenes Experiment mit versteckter Kamera durch und holte sich erneut die wissenschaftliche Expertise von Julia Himmelsbach ein. 

Den Beitrag inkl. Interview können Sie sich auf CaféPuls ansehen:

Über die Projekte:

kURAGE

 „kURAGE: Erforschung von Zivilcourage und deren Förderung durch spielerische Erfahrungen“ befasste sich daher mit der Frage, warum Menschen zivilcouragiert handeln und welche Barrieren es dabei gibt. Ziel des Projekts ist es, innovative Trainingskonzepte für Zivilcourage zu entwickeln, die eine ortsunabhängige und individuelle Nutzung erlauben und durch spielerische Ansätze Interventionskompetenzen stärken sowie Awareness schaffen. Um den Forschungstand integrativ und systematisch zusammenzufassen und zu analysieren wurden in einer Metaanalyse veröffentlichte Ergebnisse zu situationalen und subjektbezogener Einflussfaktoren für zivilcouragiertes Handeln hinsichtlich Effektstärken systematisiert. Die Ergebnisse der Metaanalyse boten die Grundlage für zwei Feldexperimente zur Untersuchung neuer Einflussfaktoren. Zu diesem Zweck wurden Faktorenbereiche, deren Einfluss als verhältnismäßig hoch anzunehmen ist, die aber bisher noch unzureichend beforscht wurden, empirische betrachtet. Darauf audbauend wurd ein eine spielebasiertes Trainingskonzept, das wichtige Einflussfaktoren für zivilcouragiertes Handeln integriert, entwickelt.

CATRINA

CATRINA untersucht, inwiefern Zivilcourage bzw. zivilcouragiertes Handeln durch Gender-Aspekte beeinflusst wird und wie sich zivilcouragiertes Handeln durch gendersensible und reflektierte persuasive Spielekonzepte fördern lässt. Angesichts jüngster gesellschaftspolitischer Veränderungen ist das Thema Zivilcourage und das damit verbundene Einschreiten in Zivilcourage-relevanten Situationen aktueller denn je. Die Situationen reichen von sexuellen Übergriffen über Klassismus bis hin zu Diebstahl. Solche Situationen erfordern ein Einschreiten von Passant*innen: Diese müssen nicht nur die Notsituation erkennen, sondern auch die Notwendigkeit sowie die Berechtigung eines Eingreifens abwägen, aber auch ihre eigene Sicherheit wahren. Im Rahmen dieser Überlegungen können je nach Konstellation von Täter*innen, Opfer und Helfer*innen geschlechterspezifische Unterschiede eine Rolle spielen. 

AIT-Kontakt: Julia Himmelsbach