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Symbolfoto: Das AIT ist Österreichs größte außeruniversitäre Forschungseinrichtung

TEPMOS

Optimale Personaleinsatz- und Mobilitätsplanung

In ländlichen Tourismusgebieten, wie etwa in der Region Pongau (Salzburg, Österreich), besteht häufig ein Ungleichgewicht zwischen Arbeitskräfte-Angebot und -Nachfrage. Dieses Ungleichgewicht entsteht im Allgemeinen durch die geographisch schwer erreichbaren touristischen Arbeitsstätten und die hingegen zentral gelegenen Wohnorte in alpinen Regionen. Besonders Frauen sind von diesem Ungleichgewicht im Tourismusbereich betroffen, da einerseits Teilzeitarbeit in Österreich vorwiegend von Frauen angestrebt wird, andererseits speziell in der Tourismusbranche ein Großteil der Beschäftigten weiblich ist.

Für viele potenzielle Teilzeitarbeitskräfte rentiert sich der Mobilitätskosten- und Zeitaufwand im Vergleich zum Arbeitszeitaufwand und der Verdienstmöglichkeit nicht. Bislang konnten weder Personalplanungssysteme noch alternative Verkehrssysteme dieses Ungleichgewicht lösen, da jeweils nur ein Teil des Problems isoliert betrachtet wurde - nämlich entweder die Personaleinsatzplanung oder die Mobilitätsplanung.

Im Forschungsprojekt TEPMOS (Teilzeitarbeitskräfte-Personal- und Mobilitätsbuchungssystem) entwickeln AIT ExpertInnen, Herry Consult und die Mobilitätszentrale Pongau mit Unterstützung des AMS Bischofshofen eine Lösung für dieses Problem. Die Projektpartner analysieren die Bedürfnisse und Anforderungen von ArbeitgeberInnen, Teilzeitarbeitskräften und Arbeitssuchenden in der Tourismusregion Pongau. Basierend auf den erhobenen Daten entwickeln die ForscherInnen ein integriertes Personal- und Mobilitätsbuchungssystem. Mit diesem System können optimale Dienstpläne für Teilzeitarbeitskräfte erstellt werden, sowie koordinierte An- und Abfahrten mehrerer Arbeitskräfte zu den Arbeitsstätten geplant werden.

Das neue TEPMOS–System betrachtet die gesamte Problemstellung und bietet den Vorteil, die Erstellung der Dienstpläne und die Organisation der Kombinationsfahrten bestmöglich aufeinander abzustimmen. Mit Hilfe des zentralen Planungssystems werden der Zeitaufwand für den Anfahrtsweg der Teilzeitarbeitskräfte und die Mobilitätskosten pro Arbeitskraft reduziert. Von diesem System können nicht nur teilzeitarbeitende Frauen, sondern auch andere Zielgruppen (z.B. Menschen mit Versorgungspflichten, etc.) profitieren, da stets die Bedürfnisse und Anforderungen der potentiellen Nutzer und Nutzerinnen berücksichtigt werden.

So werden potenzielle Teilzeitarbeitskräfte in den betroffenen Regionen in den Arbeitsmarkt integriert und die persönlichen Mobilitätskosten reduziert. Außerdem unterstützt TEPMOS Arbeitgeber bei der Gestaltung flexibler Dienstpläne.

Dieses Forschungsprojekt wird durch die Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft FFG und das Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie (bmvit) für eine Dauer von zwei Jahren gefördert.