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Symbolfoto: Das AIT ist Österreichs größte außeruniversitäre Forschungseinrichtung

Autonomous Ticketing“ gewinnt den VCÖ-Mobilitätspreis 2019

18.09.2019

AIT entwickelt Basis für innovative Ticketinglösung, die ein enormes Komfortplus für den öffentlichen Verkehr bedeutet – sowohl für Betreiber als auch NutzerInnen

Willi Nowak (VCÖ-Geschäftsführer), Michaela Huber (Vorständin ÖBB-Personenverkehr AG), Florian Hainz (AIT Austrian Institute of Technology GmbH), Markus Ray (AIT Austrian Institute of Technology GmbH), Sabine Kühschelm (BMVIT), Christian Schomer (Siemens Mobility) und BMNT-Sektionschef Jürgen Schneider Credit: VCÖ - Mobilität mit Zukunft/APA-Fotoservice/Hautzinger

Markus Ray, Leiter der Competence Unit Dynamic Transportation Systems am AIT Center for Mobility Systems, nahm am 17. September im Rahmen einer feierlichen Gala im Wiener Odeon Theater im Namen seines gesamten Teams den VCÖ-Mobilitätspreis 2019 in der Kategorie „Digitalisierung“ entgegen. Gewonnen hat die Einreichung zum Thema „Autonomous Ticketing der nächsten Generation“: Mit der Technologie MODE legt das AIT die Grundlage für ein zukünftiges Smartphone-basiertes Ticketingsystem für den öffentlichen Verkehr. Autonomous Ticketing funktioniert über die zuverlässige Erhebung der Fahrtroute, der Umsteigepunkte und der benutzten Verkehrsmittel. Zusätzliche betreiberseitige Infrastruktur oder aktive NutzerInnen-Interaktion sind somit hinfällig.

Der Schlüssel zur Mobilität von morgen

Digitale Kommunikation und IoT (Internet of Things) haben sich zu Eckpfeilern unserer heutigen Gesellschaft entwickelt. Die Verwendung von Personal Devices wie Smartphones und deren vielfältige Applikationen tragen maßgeblich zur Erleichterung unserer Tagesabläufe bei. Die Anbieter dieser Dienste profitieren von ungeahnten neuen Möglichkeiten in der Optimierung ihrer eigenen Serviceleistungen. So ergeben sich auch für Betreiber und NutzerInnen des öffentlichen Nah- und Fernverkehrs völlig neue Servicepotentiale und Geschäftsmodelle.

Be-In-Be-Out-Ticketing mittels Smartphone

Nutzt man öffentliche Verkehrsmittel, ist es notwendig, eine Fahrkarte bei Verkaufsschaltern, Automaten oder im Internet zu lösen. Mittlerweile kommen auch so genannte Be-In/Be-Out- oder Check-In/Be-Out-Lösungen zum Einsatz. Entweder ist dabei immer noch eine Interaktion der NutzerInnen beispielsweise am Smartphone erforderlich, oder es fallen hohe Investitionen für die Infrastruktur an. Betreiber müssen sowohl ihre Flotte als auch die Haltestellenbereiche mit entsprechender Hardware wie Beacons, Sensoren oder anderen Fahrgasterfassungssystemen ausstatten.

Autonomes Ticketing der nächsten Generation braucht weder betreiberseitige Infrastruktur noch eine aktive NutzerInnen-Interaktion. Es ist Smartphone-basiert und funktioniert über die zuverlässige Erhebung der Fahrtroute, der Umsteigepunkte und der benutzten Verkehrsmittel. Mit MODE, der Software-Lösung von AIT, können diese Daten automatisch und präzise im Hintergrund erfasst werden.

Welche Vorteile bietet eine solche Lösung den Betreibern öffentlicher Verkehrsmittel?

  • Einsparung der stations- und/oder fahrzeugseitigen Hardware, wie z.B. Fahrkartenautomaten, Entwerter, Bluetooth- oder RFID-Beacons
  • Einsparung kostspieliger Fahrgastzählungen zur Optimierung der Serviceleistung
  • Möglichkeit zur tarifbedingten Steuerung des Mobilitätsverhaltens der KundInnen
  • Transparente Aufteilung der Marktanteile unterschiedlicher Betreiber innerhalb eines Verkehrsverbundes

Wie profitieren die Fahrgäste vom autonomen Ticketing?

  • Kein Ticketkauf an stations- und/oder fahrzeugseitigen Ticketautomaten erforderlich
  • Keine Erfordernis zum Kauf verschiedener Fahrkarten unterschiedlicher Verkehrsbetreiber
  • Keine Interaktion mit dem Smartphone bei Reisebeginn und -ende erforderlich (Be-In/Be-Out)
  • Jederzeitige Nutzung der vorhandenen Transportinfrastruktur wie, wann und wo man möchte

Markus Ray: „Es freut uns besonders, dass wir mit unserer Technologie dazu beitragen können, den öffentlichen Verkehr noch attraktiver zu machen. Die Verleihung des VCÖ-Mobilitätspreises 2019 in der Kategorie ‚Digitalisierung‘ ist eine zusätzliche Bestätigung unserer Arbeit – es ist schön zu sehen, dass sowohl ExpertInnen als auch das Publikum den Mehrwert unserer Arbeit anerkennen!“