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Symbolfoto: Das AIT ist Österreichs größte außeruniversitäre Forschungseinrichtung

Deutsch-österreichische Forschungsallianz für intelligente Energiesysteme

19.05.2015

Das AIT Austrian Institute of Technology forscht zusammen mit dem renommierten Karlsruher Institut für Technologie (KIT) an den intelligenten Energiesystemen der Zukunft.

Eines der zentralen Themen im Bereich der Energieforschung  ist es, erneuerbare Energien sicher und effizient in das Energiesystem zu integrieren. Die damit verbundenen komplexen Systemfragen erfordern einen umfassenden und interdisziplinären Ansatz, dem sich nun eine deutsch-österreichische Allianz führender Forschungsinstitutionen widmen wird. Das AIT Austrian Institute of Technology als Österreichs größtes außeruniversitäres Forschungsunternehmen  und das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) haben dazu ein Memorandum of Understanding unterzeichnet. Das KIT, Mitglied der deutschen Helmholtz-Gemeinschaft, entstand 2009 aus einem Zusammenschluss des Forschungszentrums und der Universität Karlsruhe und ist wie das AIT ein Key Player in der internationalen Energieforschung.

Fokus auf Smart Grids und Smart Homes
Die geplanten Kooperationsthemen reichen von Smart Grids und der Integration von Batteriespeichern bis hin zu Smart Homes und der Zusammenarbeit bei der  Laborinfrastruktur. Vor allem im Bereich der intelligenten Netze kann das AIT Energy Department neben langjähriger Expertise in den Bereichen Modellierung und Simulation auch eine einzigartige Laborinfrastruktur vorweisen. So werden hier im SmartEST-Labor so genannte "Power Hardware-in-the-Loop" (P-HIL) Simulationen durchgeführt. Dabei werden Netzmodelle an reale Komponenten angekoppelt, um Regelkonzepte und Komponenten für intelligente Stromnetze unter realitätsnahen Bedingungen zu untersuchen. Das Labor eröffnet Komponentenherstellern und Netzbetreibern völlig neue Möglichkeiten und hat mittlerweile einen internationalen Ruf als einzigartige Testinfrastruktur für die Smart Grids Forschung erworben. Dieses Know-howmade in Austria“ soll nun auch beim Aufbau eines Smart Grid Labors in Karlsruhe einfließen.

Ein weiterer Schwerpunkt der Zusammenarbeit sind energieeffiziente Smart Homes, die durch Abstimmung zwischen Gebäudeautomation, Anlagentechnik und Gebäudehülle signifikante Energieeinsparungen im Betrieb erreichen. Am AIT arbeitet man mit der Technologie „Building in the Loop“, bei der Hardware und Simulationen gekoppelt werden, um intelligente Regelungskonzepte für smarte nachhaltige Gebäude zu entwickeln und zu optimieren. Hier ergeben sich Synergien mit dem Energy Smart Home Lab des KIT, einem von Testpersonen bewohnten Prototyp für ein intelligentes und energieeffizientes Haus, das wertvolle Daten für die Zukunft des Wohnens liefert.

Strategische Kooperation für hohen Impakt
Neben der Zusammenarbeit bei Laborinfrastruktur und Projekten werden die beiden Forschungsinstitutionen in Zukunft auch gemeinsam Publikationen veröffentlichen und Dissertationen betreuen. „Durch die Unterzeichnung des Memorandum of Understanding mit dem KIT haben wir den Grundstein für eine langfristige strategische Zusammenarbeit zwischen zwei europäischen Spitzeninstituten in der Energieforschung gelegt“, erläutert Brigitte Bach, Head of AIT Energy Department die Ziele der deutsch-österreichischen Kooperation. „Dadurch können wir das langjährige Know-how und die hochwertige Forschungsinfrastruktur der beiden Institutionen bündeln, um Forschung, Lehre und Innovation in den zentralen Energiefragen der Zukunft zu fördern und so einen hohen Impakt zu erzeugen.“

Professor Mathias Noe, Leiter des 310 Mio. schweren Forschungsprogramms der Helmholtz-Gesellschaft Storage and Cross-Linked Infrastructures (Speicher und vernetzte Infrastrukturen) besuchte mit seinen KollegInnen vor einigen Monaten das AIT, um mögliche Themen zu definieren. „Eine Energieversorgung, die auf erneuerbaren Energien basiert benötigt drei wichtige technologische Lösungen: Adäquate Energiespeichersysteme, effiziente Infrastrukturen und eine sektorübergreifende Vernetzung, um die Flexibilität, Effizienz und Wirtschaftlichkeit der Energiesysteme zu erhöhen. Mit dem AIT haben wir in diesen zukunftsträchtigen Bereichen einen Kooperationspartner mit langjähriger Erfahrung und exzellenter Infrastruktur gefunden, um gemeinsam an diesen spannenden Zukunftsfragen zu arbeiten“, so Noe.